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MANILA ART PROJECT – Filmabend und Dialog
Termin: Samstag, 12. August 2017, 19:30 Uhr,
mit anschließendem Gespräch zwischen Florian Kaiser und Prof. Arno Lederer
Eintritt frei
Was braucht man um die Welt zu verändern? Ein paar Dosen, Eimer mit Farbe und viel Engage-ment für die gemeinsame Sache. So realisierten die Streetart-Künstler Florian Kaiser und Daniel »Daschu« Schuster im Frühjahr 2016 zwei Projekte im Bagong Silang Slum in Manila. Das Ergeb-nis dokumentiert ein Film, der am 12. August 2017 in der Galerie ABTART gezeigt wird.
STUTTGART. Als Architektur-Student hat Florian Kaiser im Frühjahr 2012 an einem Projekt unter der Leitung von Prof. Arno Lederer teilgenommen. Im Township Waterworks nahe Kapstadt sollte ein Kindergarten gebaut werden. Vor Ort sprühte Florian Kaiser ein Graffiti (Portrait von Nelson Mandela) an eine der Wellblechhütten, was die Anwohner begeisterte. Sie wünschten sich ebenfalls ein farbenfrohes Bild auf ihren Hütten.
2015 kehrte Florian Kaiser nach Südafrika zurück: gemeinsam mit seinem langjährigen Freund und Streetart-Kollegen Daniel »Daschu« Schuster und dem Fotografen Benno Heller realisierte er das »Township Art Project«. Einen Teil der Finanzierung übernahm die Karin Abt-Straubinger Stiftung, indem sie die Flugkosten bezahlte. Aus diesem Engagement entwickelte sich eine längerfristige Zusammenarbeit und eine weitere Bewilligung von Förderungsgeldern.
2016 ging es nach Manila Ein Teil des Projekts bestand darin, rund 50 Häuser entlang einer schmalen Gasse im Slum himmelblau zu streichen und damit die Atmosphäre der bedrückenden Gasse zu verändern. Das Vorbild von Florian Kaiser und Daschu war die marokkanischen Stadt Chefchaouen und deren blaugetünchten Häuserfassaden. Die Farbe Blau wirkt generell beruhigend und kühlend, und schafft einen Ausgleich zum harten Leben der BewohnerInnen.
Amnesty International zufolge leben mehr als eine Milliarde Menschen in rund 200.000 Slums weltweit. Diese gelten in der Regel als illegale Siedlungen. Deshalb müssen die dort lebenden Menschen täglich damit rechnen, von ihren Regierungen vertrieben zu werden. Ein Zustand, der Florian Kaiser und Daniel Schuster dazu anregte, unter dem Titel »Citizens of Bagong Silang« BewohnerInnen, die im Zuge einer Umsiedelung nicht mehr in Bagong Silang Cementrary Slum leben und deren Häuser von der Regierung abgerissen wurden, zu porträtieren.
Die Künstler machen mit ihrem »Manila Art Project« auf die Menschen und ihre spezielle Lebenssituation in den Slums von Manila aufmerksam. Der dazu entstandene Film spielt in einer uns fremden und abstrusen Welt, voller surrealer Schönheit.
Im Anschluss an die Filmvorführung treffen sich Florian Kaiser und Architektur-Professor Arno Lederer zum Austausch vor Publikum.