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Raphael Sbrzesny – L'HISTOIRE DU SOLDAT
Filmpräsentation, Werkschau und Gespräch über die Arbeit zwischen Kunst, Musik und Theater
In der besonderen Atmosphäre zwischen Ausstellungsabbau und -aufbau, präsentiert Ihnen die Karin Abt-Straubinger Stiftung in der Galerie ABTART, Rembrandtstraße 18, 70567 Stuttgart das Werk des Künstlers, Schlagzeugers und Theatermachers Raphael Sbrzesny (Projektstipendiat 2014).
Seit 2007 vergibt die Karin Abt-Straubinger-Stiftung Projektstipendien an zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler in ganz Deutschland.
In unregelmäßigen Abständen lädt die Galeristin Karin Abt-Straubinger Stipendiatinnen und Stipendiaten ihrer Stiftung ein, die Förderprojekte im Kontext ihres Werkes vorzustellen. Nach Werkpräsentationen von Pia Maria Martin und Daniel Beerstecher ist am 10. September der Künstler, Schlagzeuger und Theatermacher Raphael Sbrzesny zu Gast in der Galerie Abtart.
2014 erhielt Raphael Sbrzesny eine Förderung der Karin Abt-Straubinger Stiftung für sein Film- und Performanceprojekt »L’Histoire du Soldat«.
Sbrzesny studierte klassisches Schlagzeug, Neue Musik und Kammermusik in Stuttgart und Paris, experimentelles Musiktheater und Komposition in Bern, sowie Bildende Kunst in Stuttgart und München. Sein Werk, das an der Schnittstelle von Video, Performance und Installation angesiedelt ist, kombiniert diese Bereiche, um etablierte kunst- und musikhistorische Strukturen zu hinterfragen. Er erhielt zahlreiche Stipendien und Preise, zuletzt das Landesgraduiertenstipendium Baden-Württemberg sowie ein Stipendium für ein Bundesatelier in der Cité Internationale des Arts Paris. Seine Arbeiten sind in bedeutenden Ausstellungen und Festivals gezeigt worden u.a. in den KunstWerken Berlin, der Staatsgalerie Stuttgart, dem ZKM Karlsruhe und der Kunsthalle Baden-Baden. Das Kunstmuseum Stuttgart zeigt im Rahmen der Reihe »Frischzelle« im November 2015 seine erste institutionelle Einzelausstellung.
Im Zentrum des Abends steht die Videoarbeit »L‹ Histoire du Soldat«. Der Film zeigt den Künstler, wie er im Stile eines Militärtrommlers auf einem Pferd reitend eine Version von Strawinskys Musiktheater »Die Geschichte vom Soldaten« spielt. In dem Stück wird ein tragisches Soldatenschicksal erzählt, welches Sbrzesny über das Aufgreifen des Reiterstandbildes umdeutet. Sbrzesny schreibt: »Durch die Position auf dem Pferd wird der Trommler zu einem solchen Standbild, gleichzeitig destabilisiert die erschwerte Bedingung durch das Pferd sein Trommelspiel und damit den herrschaftlichen Gesamteindruck.« Ein Grenzgang zwischen Souveränität und Versagen, Virtuosität und Unsicherheit.
Im Rahmen der Filmpräsentation wird Sbrzesny in einem Werkstattgespräch mit Frau Karin Abt-Straubinger und Dr. Tobias Wall über seine künstlerische Praxis an der Schnittstelle von Bildender Kunst, Musik und Theater sprechen.