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OTTMAR HÖRL – FLOW (Malerei & Fotokonzepte)
Vom 13. April bis 15. Juni 2018 präsentiert die Galerie ABTART Arbeiten des international bekannten Konzeptkünstlers und Bildhauers Ottmar Hörl.
Abstrakte Malerei
Bei Ottmar Hörls malerischer Werkreihe (seit 2017) handelt es sich um gegenstandslose Malerei in monochromen Farbtönen. Titel, Struktur und Farbigkeit lassen an pflanzliche Strukturen, an Natur oder auch an Albrecht Dürers »Großes Rasenstück« denken. Zu sehen sind unendlich dynamisch bewegte Linien, die die gesamte Bildfläche erobern und scheinbar aus dem Bild hinauswachsen. Wie Schlingpflanzen durchdringen und überlagern sie sich gegenseitig. Damit erzielt Hörl eine Bildtiefe und Vielschichtigkeit sowie eine visuelle Dynamik, die schlicht atemberaubend ist.
Die Fotokonzepte
Auch in der Fotografie entwickelt Ottmar Hörl seit 1982 innovative Methoden und verzichtet auf die individuelle Künstlerhandschrift. Nicht das Auge des Fotografen erfasst die Landschaft durch den Sucher, sondern die Kamera, die sich in Bewegung befindet. Das so entstandene fotografische Bild einer Landschaft löst sich in Farbstrudeln auf. All dies führt zu einer erweiterten Definition von Fotografie und dem Versuch, »der menschlichen Absicht in einer von Apparaten beherrschten Welt Raum zu verschaffen“ (Vilém Flusser, Für eine Philosophie der Fotografie, S.68/69).
Von 1978 bis 1981 war Ottmar Hörl Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes e.V. für Malerei. Die Anfang der 1980-er Jahre entstandene radikale neue Malerei auf Wellpolyester fand schnell Eingang in bedeutende Sammlungen und Museen, ebenso wie die innovativen Fotokonzepte, die er im selben Zeitraum zu entwickeln begann.
Text: Eva Schickler