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WALTER SCHELS Fotografie. Kuratiert von Klaus HonnefWALTER SCHELS Fotografie. Kuratiert von Klaus Honnef

ABTART stellt den großen Fotografen Walter Schels erstmals mit über 80 Jahren und umfassend mit 200 Werken der Kunstwelt vor. Walter Schels arbeitete für viele Magazine, unter anderem den »Stern«. Weitaus mehr Aufnahmen entstanden jedoch in eigenem Auftrag: Schels porträtierte Prominente wie Josef Beuys, Andy Warhol und den Dalai Lama, ebenso wie Transsexuelle, Neugeborene, Sterbende, Menschen im Park – und Tiere. Kuratiert wird die Ausstellung von Klaus Honnef, welcher über Schels’ Arbeit sagt: »Die menschliche Existenz in vielen ihrer Bezüge ist noch niemals zuvor in der bezwingenden Form vergegenwärtigt worden wie im fotografischen Werk von Walter Schels«.

Walter Schels genießt in der Fotografie-Szene eine hohe, internationale Reputation. Doch in der Kunstszene ist er so gut wie unbekannt. Dabei ist der Porträtist als konzeptueller Künstler seiner Zeit voraus: Sein umfangreiches Werk ist in Zyklen, Serien und Sequenzen ausgelegt, die über Jahrzehnte hinweg entstanden und die im Rahmen der Ausstellung erstmals in diesem Umfang präsentiert werden.

Zum Künstler
Walter Schels wurde 1936 in Landshut geboren. Er begann als Schaufensterdekorateur und ging 1966 nach New York, um Fotograf zu werden. Seit 1990 lebt und arbeitet er in Hamburg. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Goldmedaille des Art Directors Club (ADC) Deutschland, dem »Hansel-Mieth-Preis für engagierte Reportagen« und dem World Press Photo Award 2004 in der Kategorie »Contemporary Issues« für die Serie »Noch mal leben« (mit Texten von Beate Lakotta). Sie zeigt Hospizpatienten kurz vor und nach ihrem Tod und fand – mit Ausstellungsstationen u. a. in London, Montréal, Tokio und Oslo – weltweit große Resonanz. Schels ist Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg und Ehrenmitglied des BFF (Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter e.V.).

Zum Kurator
Klaus Honnef arbeitet als freier Kurator, Kunstkritiker und Autor, nachdem er 1980 zum ersten Professor für Theorie der Fotografie in Deutschland an der Kunsthochschule Kassel ernannt wurde. Er prägte den Begriff der »Autorenfotografie« und verhalf der Fotografie in Deutschland zur künstlerischen Anerkennung. Er arbeitete unter anderem mit Gerhard Richter, Sigmar Polke, Jörg Immendorff, Isa Genzken und F.C. Gundlach. Seine Schauen wurden in der Bundeskunsthalle Bonn, im Deutschen Historischen Museum Berlin, im Gropius Haus in Berlin und im Museum of Modern Art in New York City gezeigt. Zudem arbeitete er an der Documenta 5 von 1972 mit. Klaus Honnef ist Autor der Weltbestseller »Kunst der Gegenwart« und »Andy Warhol«, beide im Taschen Verlag erschienen. Peter Lindbergh beauftragte ihn »A Selection by Klaus Honnef« aus seinem Werk vorzunehmen, welche dieser in seine große Ausstellung »On Street« bei c/o Berlin integrierte.