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Sammlung Rausch
Als Hartmut und Heike Rausch 1993 das Campingplatzpächterleben gegen ein vermeintlich ruhigeres Leben als Hausmeister der renommierten Frankfurter Städelschule eintauschten, hätten sie sich niemals träumen lassen, 17 Jahre später eine Kunstsammlung zu besitzen, die bereits im Frankfurter Portikus Aufsehen erregte. Im Gegenteil, sie interessierten sich bis zu diesem Zeitpunkt nur wenig für bildende Kunst. Davon kann schon lange keine Rede mehr sein.
Die kleine aber weltweit bekannte und renommierte Hochschule für Bildende Künste Städel in Frankfurt am Main hat gemeinsam mit dem Ehepaar Rausch eine ungewöhnliche Kunstgeschichte geschrieben. Sie ist geprägt durch die Menschlichkeit ihrer Hauptfiguren, die als Hausmeisterehepaar durch ihren unermüdlichen, stets freundlichen Einsatz die Herzen der Studenten und Professoren gleichermaßen eroberten. Sie waren immer da, ob nun Not am Mann war oder es etwas zu feiern gab. Als Dankeschön erhielt Hartmut Rausch zu seinem 50. Geburtstag von den Künstlern Thilo Heinzmann und Hans Petri ein Kunstwerk geschenkt. Es war nicht irgendein Kunstwerk, sondern der Grundstein für eine einmalige Sammlung.
Ein Kunstwerk zum Abschied für Rausch – das wurde zum Ritual für die Absolventen der Kunsthochschule und es war Ehrensache. Die Rauschs haben über 400 Leinwände, Plastikskulpturen, Videoinstallationen, Fotokästen und Grafiken in ihrem Besitz. Arbeiten von Thomas Bayrle, Thomas Zipp, Shannon Bool, Florian Waldvogel und Ayse Erkmen sind darunter. Nach und nach musste das Wohnungsinventar weichen um Platz für die Kunst zu schaffen. Die Ausstellung im Frankfurter Portikus 2007 besuchten 10.000 Menschen, der zweisprachig erschienene Ausstellungskatalog war heiß begehrt. Mittlerweile sind der 67-jährige Rausch und seine 65-jährige Frau Rentner, aber ihr neues Leben in Berlin ist kein bisschen ruhiger.