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zeitlos: Diana Rattray – Malerei | Dorothee Pfeifer – Objektezeitlos: Diana Rattray – Malerei | Dorothee Pfeifer – Objekte

Die Galerie ABTART zeigt in ihrer kommenden Ausstellung Malerei von Diana Rattray und Objekte von Dorothee Pfeifer. Unter dem Titel »zeitlos« werden die abstrakten Objekte Pfeifers und die gegenständlichen Pastelle Rattrays einander gegenübergestellt. Zur Vernissage gibt Kunstkritikerin Adrienne Braun eine Einführung in das Werk der Künstlerinnen, das jedes auf seine Weise der Zeit entrückt ist.

In Dorothee Pfeifers grafischen Arbeiten spielt die Linie eine zentrale Rolle. Seit rund drei Jahren übersetzt sie diese auch in dreidimensionale Objekte und entwickelt abstrakte Formen, die sowohl einem Thema als auch einem Ort oder einer bestimmten Zeit enthoben sind. Aus alltäglichen Materialien, wie Bindedraht, Verpackungsmaterialien oder Holzplatten aus dem Baumarkt erschafft sie durch Verbindung und Wiederholung detailreiche Arbeiten, die an organische Strukturen erinnern. Diese Assoziation wird durch die Titel der Arbeiten wie »Gewächs«, »Cloud« und »Bodenblüten« unterstrichen. Pfeifers Herangehensweise ist spielerisch, sie lässt sich von dem Material leiten und hilft ihm, sich im Raum auszudehnen. Die Poesie von Pfeifers Arbeiten beschränkt sich nicht auf ihre Materialästhetik, sondern findet auch in ihrer Vielschichtigkeit Ausdruck. Für ihre Arbeiten wurde Dorothee Pfeifer bei der »Donaueschinger Regionale« 2015 mit dem Kunstpreis ausgezeichnet. Neben den Objekten sind auch ausgewählte grafische Arbeiten der Künstlerin zu sehen.

Die Pastelle der gebürtigen Engländerin Diana Rattray zeigen dagegen Momentaufnahmen aus dem täglichen Leben. Ihre Arbeiten haben echte Schwarz-Weiß-Fotos als Vorlagen, die aus den Alben ihrer eigenen Familie sowie von Freunden stammen. Ihre Werke spiegeln das Bild der kleinbürgerlichen Idylle der 50er und 60er Jahre wider, doch die Szenen wirken nur auf den ersten Blick unbeschwert. Bei näherer Betrachtung schleicht sich häufig Unbehagen ein und es eröffnen sich komplexe Gefüge von Emotionen. Diese Stimmungen werden durch die Farbwelt, in der Rattray sich bewegt, verstärkt: Die Intensivität der Pastellkreiden wirkt künstlich und erinnert an die Farbigkeit früher Technicolor-Spielfilme. Rattray blickt in ihrer Kunst hinter die Fassade der dargestellten Personen, der Kinder in Sonntagskleidung oder beim Familienausflug. Sie interessiert sich für die persönlichen Schicksale jenseits der Momentaufnahmen und schafft so zeitlose Werke. Im Rahmen der Ausstellung werden zudem fotografische Arbeiten Rattrays gezeigt, die die enge Verbindung zwischen Fotografie und Malerei in ihrer Kunst verdeutlichen.