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Pacer – Lea Draeger: Zeichnungen | Malerei
Lea Draeger denkt und arbeitet in Serien.
2013 entsteht ihr Künstlerbuch Katholikenbus nach Lourdes:
Behandelt wird die Geschichte einer tschechischen Familie, die aus dem kommunistischen Prag nach Deutschland flieht. Die Familiengeschichte ist von Armut, Katholizismus, Gewalt und enttäuschten Hoffnungen geprägt. In einer unverblümten Sprache, die die Geschehnisse auf ihre Fakten zurückwirft und durch die zeichen- und ikonenhaften Bildmotive wird der Betrachter in eine Welt von emotionsgeladenen und existenziellen Beziehungsstrukturen gezogen, in der jeder um seine Existenzberechtigung kämpfen muss. Das Thema lässt Sie nicht mehr los, in der Folge entstehen weitere Bilder.
In der Serie walls verdichten sich einzelne Figuren zu spannungsgeladenen Beziehungskonstellationen.
Die walls setzen sich aus einzelnen Teilen zusammen, die im Entstehungsprozess immer wieder getrennt und zusammengefügt werden. Schwarzer Lack auf weißer Pappe lässt Figuren entstehen und füllt die Räume zwischen den Figurenkonstellationen aus. Dabei bildet sich ein Komplex aus kämpfenden, sich zu einander wendenden und von einander abwendenden Figuren, deren Bewegung und Selbständigkeit sich in der Gesamtheit der wall in ein abstraktes System aufzulösen scheint.
In Ihrer neuesten Serie pacer thematisiert Sie Beziehungsstrukturen in einem System. Der sich in seiner Struktur auflösende Einzelne wird zwischen seinen eigenen und von anderen auferlegten Erwartungen hin und her gerissen. Wo befindet sich die Grenze zwischen Individualität und Anpassung? Inwieweit bin ich abhängig von der Umgebung? Was macht die Umgebung mit mir? Was mache ich mit ihr? Der pacer zittert. Er hat Angst. Aber er geht von einer Situation in die nächste…