AUSSTELLUNGEN > ARCHIV
»ES WAR EIN RAUM WIE KLARES WASSER.«
JAN KROMKE
lebt und arbeitet in Dresden
1976 geboren in Geesthacht
1998 - 2001
Studium zum Illustrations-Designer an der Bildkunst Akademie Hamburg
2002 - 2007
Studium Malerei/Grafik an der HfBK Dresden
2007 - 2009
Meisterschüler bei Prof. Ralf Kerbach
2006
Caspar-David-Friedrich-Preis
Die Arbeiten von Jan Kromke handeln von dem Erleben des Menschen
in der Natur; von dem was wir sehen und fühlen wenn wir
uns auf eine längere Betrachtung beispielsweise
einer Landschaft oder des Meeres einlassen. Diese
sich ständig verändernde Atmosphäre, das immer
neue Zusammenspiel von Licht und Schatten beim Betrachten
einer Landschaft hält der Maler nicht nur in seinen Bildern
fest. Er regt deren Erleben vielmehr an: das Motiv aber auch
die Betrachtung selbst, wandelnde und konstante Wahrnehmungsmuster
werden somit zum zentralen Thema in den Bildern.
Die Inspiration für seine Gemälde findet der Künstler auf seinen Wanderungen in abgelegene Gegenden, wie Lappland, Island und Patagonien. Seine hier gesammelten Eindrücke fügt er im Atelier nach und nach Farbschicht für Farbschicht zu einem Bild zusammen. In ihrer gewissen Unbestimmtheit, in dem Oszillieren des Lichtes und der Farben fangen die großformatigen Gemälde nicht nur das ein, was wir zu Sehen meinen. Sie eröffnen dem Betrachter neue, eigene Möglichkeiten des Sehens.
NICOLAS SCHÜTZINGER
lebt und arbeitet in Stuttgart
1988 geboren in Stuttgart
2009 - 2012
Studium an der Freien Kunstschule Stuttgart bei Andrej Dugin und Olga Dugina
2012 - 2018
Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Siegfried Anzinger und Katharina Grosse
2018
Stipendium sommeratelier im Kultur Bahnhof Eller, Düsseldorf
Nicolas Schützingers Gemälde zeigen alltägliche Szenen, häusliche Lebensmomente, die inspiriert sind durch das Leben des Künstlers in einer Wohngemeinschaft. Er porträtiert seine Mitbewohnerinnen und Mitbewohner: beim Umkleiden, im Bad, beim Arbeiten und beim Reden, zwischen Tür und Angel. In diesen täglichen Verrichtungen, der Pflege des Umfelds und des Körpers, stecke so Schützinger eine Würde. Ein Gegenstand aus der WG hat es ihm aber besonders angetan: der Wäscheständer: »ein schönes malerisches Objekt weil es immer still hält und dabei immer anders aussieht«.
Die Bilder wecken Erinnerungen: an endlose Nachmittage in der eigenen Wohnung, an eine längst vergessene Ruhe, an die Sonne, die durch die kleinen Fenster scheint und die Gegenstände verzaubert als würde die Zeit für ein paar Stunden still stehen.
Die Modelle des Malers Mitbewohner, Pflanzen wie Gegenstände kommen ohne Pose und Pathos aus. Alleine die gekonnte malerische Inszenierung, das Spiel mit Licht und Schatten und deren farbliche Umsetzung geben den Bildern ihre besondere Atmosphäre: intensiv entspannt.
JAN PETER TRIPP
lebt und arbeitet in Mittelbergheim, Elsass
1945 geboren in Oberstdorf/Allgäu
1965
Freie Kunstschule Stuttgart bei Gerd Neisser
1967 - 1970
Studium der Bildhauerei an der Akademie Stuttgart bei Prof. Rudolf Dauert
1970 - 1972
Studium der Malerei an der Akademie Wien; Meisterschüler bei Prof. Rudolf Hausner
Jan Peter Tripp hatte zahlreiche Stipendien und Einzelausstellungen und hat einige Bücher verfasst. Er ist Mitglied des Deutschen Künstlerbundes.
»Ich male nicht, was ich sehe, ich male, was ich nicht sehe.«
»Dann fällt das Wort Volltreffer und dann weiß ich, dass ich Irgendetwas nicht hingekriegt habe sondern nur das Augenscheinliche was dazukommen muss, ist meine subjektive Sehweise einer Person « (Jan Peter Tripp)
Jan Peter Tripps Bilder lassen wie der Realismus, dem seine Bilder oft zugeordnet werden, Raum für Rätsel. Das beschreibt Helmut Heißenbüttel in dem Katalog Die Kehrseite der Dinge:
»Und wenn ich Trendnamen, Schlagwörter, verwenden würde, Fotorealismus zum Beispiel, so tue ich, obwohl Fotografieren für Tripp mehr und mehr zum Arbeitsprozess gehört und er ein ausgezeichneter Fotograf ist, nichts als einordnen. Wenn ich kritischer oder kulinarischer Realismus sagen würde, so täte ich wiederum nichts, als woanders einordnen; obwohl Kritik, harte, bittere Kritik erkennbar ist und der Genuss an lichtüberleuchteter Landschaft nicht zu verkennen. Und einordnen hier oder woanders würde an Bildern vorbeigehen und nur eine Statistik von Äußerlichkeiten berufen.«
Eher als die Bilder einzuordnen, kann man vielleicht die Arbeitsweise des Künstlers und den Prozess der Entstehung beschreiben: Präzise, langwierig, doch immer behutsam. Bilder, die das, was man mit dem bloßen Auge nicht sieht, dieses Wesenhafte oder Subjektive zeigen.