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Der Maler und Der Spieler – Harald Reiner Gratz und Thomas Thieme
Der Maler Harald Reiner Gratz beobachtete einen besonderen Charakterschauspieler: Thomas Thieme. In Zeichnungen, Ölmalereien oder Fotokollagen skizziert er ein Paradebeispiel des Berufsbildes. Gratz und Thieme – Der Maler und der Spieler – begegnen sich in Bildern, die ein exzentrisches Schauspielerleben zeigen. Vom 23. November bis zum 21. Dezember 2012 sind die Porträts in der Galerie ABTART in Stuttgart zu sehen.
Fast drei Jahre lang erstellte Harald Reiner Gratz in einem Langzeitprojekt über 70 Malereien, Bildnisse, Charakterstudien und Collagen, die die Schauspielleistung von Thomas Thieme porträtieren. In einigen Arbeiten sind neben den Porträts figurative, kontrastvolle Bilder aus der Welt der Schauspielerei zu sehen. Das exzentrische Rollenbild eines Schauspielers wird dabei deutlich. Die Arbeiten über Thieme befassen sich immer wieder mit realistischen Ereignissen aus dessen Leben. Er verkörpert einen starken »Spieler«, der an der staatlichen Schauspielschule Ernst Busch in Berlin lernte und im Theater groß wurde. Thieme spielte aber auch Hauptrollen in vielen Kino- und TV-Produktionen. Sein aktuellstes Projekt ist dagegen ein Hörspiel: er liest einige Rollen des Romans Ulysses von James Joyce. Gratz‘ Malerei verbindet diese Vielfalt des Berufsbildes.
Die Malereien und Collagen zeigen neben einem der renommiertesten deutschen Theater- und Filmschauspieler auch einen guten Freund. Thomas Thieme und Harald Reiner Gratz trafen sich schon in den 80er Jahren, 2009 fasste Gratz dann den Entschluss, Thieme auf besondere Weise darzustellen. In den Werken ist das Vergnügen, das der Maler selbst am Geschichtenerzählen hat, spürbar. Als reflektierender Beobachter hält er gleichzeitig die Rollen, die Thieme spielt, mit dem Pinsel fest.