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Raphael Verscheure: Fügungen / Coincidences
Die Arbeiten des französischstämmigen Raphael Verscheure sind Ergebnis eines intensiven Forscherdrangs. Vorwiegend auf Leinwänden, Papier oder Karton wendet er eine große Bandbreite künstlerischer Techniken an: drucktechnische Verfahren, Fototransfers und Acrylmalerei stehen neben oder verbinden sich mit Tusche, Gesso und Kohlestift.
Gemäß dem Bauhaus-Prinzip «Ohne Handwerk,
keine Kunst» eignet Verscheure sich akribisch künstlerische
Techniken an und entwickelt diese mit hohem handwerklichem
Anspruch weiter. Der Respekt und die Begeisterung für
die künstlerischen Möglichkeiten des Materials
bringen ihn dazu seinem Gestaltungwillen stetig neuem und
sich wandelnden Ausdruck zu verleihen. Jedes Ergebnis ist
ein Baustein für die weitere Arbeit, alles dient dem
künstlerischen Prozess.
So entstehen Fügungen von Form, Farbe und Geste, die
in Beziehung miteinander treten, die kompositorisch durchdacht
sind und dennoch zufällige Leichtigkeit vermitteln.
Bezüge zur konkreten Formgebung der Minimal Art und
den dynamischen Gesten und Überlagerungen der urbanen
Graffiti-Bewegung stellen die Arbeiten in den Kontext einer
unmittelbar auf die Seherfahrung fokussierten Kunst, die
das Alltägliche zum Besonderen erhebt.
Raphael Verscheure (geb. 1980 in Montpellier, Frankreich)
studierte Kunst in Freiburg. Heute lebt und arbeitet er
in Tübingen.
Text: Argiro Mavromatis M.A., Kunsthistorikerin