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KITO und die große Liebe zur BOSSA NOVA

Freitag, 16.06.2023, 19:30 Uhr | Ort: Galerie ABTART


© Foto Wolfgang Schmidt

Zu Beginn der 1960er Jahre kommt Klaus H. Pfeiffer in São Paulo zur Welt. In seiner Heimat Brasilien wird er liebevoll Klausiquito genannt – später nur KITO. Die späten 1950er und frühen 60er Jahre sind für Südamerikaner eine aufregende und in vielerlei Hinsicht schöne Zeit: Auch dort gibt es ein Wirtschaftswunder und so viele Menschen wie nie zuvor haben eine feste Arbeit.
1958 und 62 gewinnt die seleção die Fußball-Weltmeisterschaft. So mancher Politiker träumt sogar von einer Agrarreform. Die Stimmung im Land ist euphorisch, die Regierung lässt kurzerhand die neue visionäre Hauptstadt Brasilia bauen – aus dem Nichts. Und in der alten Hauptstadt Rio de Janeiro ist die Jugend der Mittelschicht gut drauf. Sie zelebriert das Leben, ist cool wie der Cool Jazz aus den USA, entdeckt die Akustikgitarre und macht die Nacht zum Tag.

Insbesondere eine Clique trifft sich meistens im Appartement der späteren Sängerin Nara Leão, wo sie die ganze Nacht durch Musik spielt, neue Stücke komponiert und Songtexte schreibt. Sie motiviert sich gegenseitig und wächst über sich hinaus, ohne zu ahnen, was für eine Auswirkung ihre kreative Kraft schon bald auf Brasilien und dann auf die ganze Welt haben sollte. Sie lässt die alte, melodramatische Musik hinter sich und erfindet eine neue, lebensbejahende Musik. Eine »Neue Welle« entsteht – wörtlich übersetzt: die Bossa Nova. Ja, in Brasilien gilt Bossa Nova als eine Bewegung, eine Welle.

In dieser aufregenden Zeit wächst KITO in Campinas auf. Und als dieser »Latino«, der stets gerne Post-Punk und Rembetiko gespielt hat, sich Jahrzehnte später wegen der Lockdown-Regeln zu Hause einsperren muss, gibt es für ihn nur eine Medizin, um die Leichtigkeit des Lebens wiederzufinden: Bossa Nova.

Über die Liebe zur Bossa Nova erzählt KITO mit seiner Akustikgitarre.

Denn auch hierzulande ist bekannt:
»Wenn einer Bossa Nova ›spielen‹ kann,
dann fängt ›für jeden‹ die große Liebe an!«